stoffmasken selber nähen ist ganz einfach

Deine Stoffmaske selber nähen – ganz easy Schritt für Schritt erklärt!

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Wer jetzt noch keine Stoffmaske hat, wird es zurzeit schwierig finden, eine zu kaufen. Entsprechende Läden sind geschlossen, die Online-Versender haben aufgrund der hohen Nachfrage an nicht im Supermarkt erhältlichen Waren endlose Lieferzeiten. Welcher Gedanke liegt da also nahe? Genau! Ich kann mir doch meine Stoffmaske selber nähen! Ein kostenloses Schnittmuster samt Schritt-für-Schritt-Anleitung stellt beispielsweise der Burda-Verlag zur Verfügung.

Das Wichtigste vorweg: Diese Masken sind KEINE Schutzmasken und dürfen auch nicht so genannt werden. Sie bieten KEINEN hundertprozentigen Schutz, sind aber durch die doppelten Stofflagen auf jeden Fall besser als nichts.

Dieser Text enthält Werbelinks. Dieser Blog ist offizieller Teilnehmer am Amazon-Partnerprogramm.

# Das brauchst du zum Nähen der Maske

Wenn du eine Stoffmaske selber nähen möchtest, brauchst du eigentlich nur folgende Dinge unbedingt:

  • einen schönen Baumwollstoff (ca. 25 x 50 cm)
  • ein Schnittmuster (zum Beispiel dieses hier von Burda)
  • einen Trickmarker oder Schneiderkreide
  • eine Stoffschere
  • kleine Handarbeitsschere
  • Stecknadeln
  • Nadel und Faden
  • 2 kleine Sicherheitsnadeln
  • Hosengummi, ca. 50 cm, 5 mm breit

Extrem hilfreich sind außerdem:

# Die Vorbereitungen

Jetzt hast du alle Utensilien zusammen, die brauchst, wenn du deine (Behelfs-) Stoffmaske selber nähen möchtest. Jetzt druckst du dir das Schnittmuster zweimal auf 100 % aus und schneidest einmal das kleinere aus. Dann hast du zwei immer wieder verwendbare Schablonen.

  • Zunächst wäschst du den Stoff im Kochwaschprogramm bei 95 Grad in der Waschmaschine – du kannst ihn aber auch in einem Kochtopf kochen, wenn du nur eine geringe Stoffmenge zu waschen hast. Das ist wichtig, damit du sicher sein kannst, dass die Maske bei 60 Grad gewaschen werden kann, ohne sich zu verformen oder einzulaufen. Anschließend trocknest du den Stoff und bügelst ihn glatt.
  • Jetzt breitest du den Stoff linksseitig (die »schöne Seite« oder auch »rechte Seite« ist unten) auf einer glatten Unterlage aus und richtest die Schablone nach dem Fadenlauf aus.

# Die Sache mit dem Fadenlauf

Es ist wichtig, dass du dein Schnittmuster nach dem Fadenlauf des Stoffes ausrichtest, ansonsten kann es sein, dass du nach dem ersten Waschen eine böse Überraschung erlebst, weil sich dein Genähtes total verzogen hat. Wie man den Fadenlauf erkennen kann, wird dir super erklärt bei dots-designs.

# Der Zuschnitt

Stoffmaske selber nähen – Rollschneider, Unterlage und Lineal sind wichtige Hilfsmittel

Nun kannst du entweder…

  • …mit dem Rollschneider entlang des Patchworklineals den Stoff ausschneiden,
  • …oder aber du überträgst mit Trickmarker oder Schneiderkreide die Umrisse des Schnittmusters auf den Stoff und schneidest ihn mit der Schneiderschere aus.
  • Anschließend überträgst du noch die Markierungen auf dem Schnittmuster auf den Stoff. Das geht in diesem Fall am besten mit einem großen Lineal.
  • Zuletzt schneidest du vorsichtig alle Markierungen einige Millimeter weit ein.

# Der richtige Kniff

Was jetzt folgt, ist im Grunde der allerwichtigste Teil der Herstellung: kniffen und bügeln anhand der Markierungspfeile des Schnittmusters. Wenn beides sehr sorgfältig erfolgt, kann beim Nähen eigentlich fast nichts mehr schiefgehen.

# »Gut gebügelt ist halb genäht«

Das hat die Hamburger Designerin Sabine Papin immer und immer wieder gesagt, als ich vor vielen Jahren bei ihr einen Nähkursus absolviert habe. Daran muss ich jedes Mal denken, wenn ich sorgfältig geknifften Stoff zum Fixieren bügle. Lasst euch wirklich Zeit beim Bügeln, achtet darauf, dass die Kniffe gerade sind. Sonst wird die Maske später krumm und schief.

Außerdem hat Sabine Papin mir eingebläut, zu Beginn und zum Ende einer jeden Naht den Faden zu befestigen (mit dem »Rückwärtsgang«), damit später nichts aufribbeln kann.

# An die Maschine, fertig, los!

# Falten feststeppen

Die sorgfältig geknifften und gebügelten Falten beider Maskenteile nähst du nun mit einem Rand-Abstand von 1,5 cm fest.

# Ränder versäubern

stoffmaske selber nähen – Ränder versäubern ist ganz wichtig

Anschließend versäuberst du die schmalen Seiten der beiden Stoffteile entweder mit dem Zickzack-Stich deiner Nähmaschine oder mit der Overlock, wenn du eine hast. (Ich besitze zwar eine Overlock, aber für die kurzen Strecken fand ich es nicht lohnenswert, mit zwei Maschinen zu arbeiten.)

# Innenteil umnähen

Jetzt bügelst du die schmalen Seiten des Innenteils um 1,5 Zentimeter nach innen und steppst sie anschließend mit einem Randabstand von 1 cm fest.

# Die Stoffvereinigung

Miss sehr genau die Mitte beider Stoffteile aus und markiere diese jeweils oben und unten mit Stecknadeln.

Die beiden Stoffteile legst du mittig so zusammen, dass die »schönen« Seiten aufeinander liegen. Achte darauf, dass beide Teile im Oben und Unten übereinstimmen (oben hat ein etwas längeres Stück bis zur ersten Falte). Nun kannst du die beiden Stoffe mit Stecknadeln fixieren.

eine stoffmaske selber nähen, jetzt werden die beiden Stoffteile zusammengesteppt

Nähe die Stoffe mit einem Randabstand von 1 cm zusammen. Anschließend bügelst du die Nahtzugaben auseinander und wendest die entstandene Stoffrolle, sodass nun die schönen Seiten zu sehen sind.

Mithilfe eines Lineals oder eines Stiftes arbeitest du die Nahtkanten noch etwas heraus.

Für den Draht steppst du nun an der oberen Seite einen schmalen Tunnel, 7 mm (Nähfußbreite) breit. Bei meiner Nähmaschine gibt es eine Extra-Markierung am Spulendeckel, an der ich mich prima orientieren kann.

Zu guter Letzt bügelst du für den Gummiband-Tunnel die äußeren schmalen Kanten des Außenstoffes 1,5 cm breit um und nähst sie in 1 cm Abstand zur Kante fest.

Wenn du keine Overlock benutzt hast, kannst du jetzt noch mit der Schere den Rändern eine ordentliche »Frisur« geben und sie geradeschneiden.

# Finale: Draht und Gummibänder einziehen

Wie du jetzt weißt, ist es ziemlich leicht, eine Stoffmaske selber zu nähen. Ich würde mich nicht als besonders geübte Näherin bezeichnen, und ich brauche pro Maske etwa eine Stunde. Aber ich bin auch – wegen Frau Papin – besonders pingelig beim Kniffen und Bügeln. Jetzt ist die Maske fast fertig, es fehlen nur noch Blumendraht und Gummibänder.

Viele von uns haben vermutlich von ihren Müttern, Großmüttern oder Handarbeitslehrerinnen gelernt, wie man eine Kordel oder ein Gummiband durch einen Tunnel fummeln kann. Richtig – mit einer Sicherheitsnadel. Das kann man hier auch so machen.

Ich bin dabei, ehrlich gesagt, fast wahnsinnig geworden. Die Nadeln blieben ständig irgendwo stecken oder gingen auf (autsch!) oder kaputt. Dann habe ich eine Wollnadel gefunden. Mit der Wollnadel gelang es dann mühelos und schnell, sowohl den Draht als auch die Gummibänder durch den jeweiligen Tunnel zu ziehen.

eine Stoffmaske selber nähen – hier ist meine schönste Maske zu sehen.

# Verwendung und Reinigung

Damit die selbst genähte Stoffmaske überhaupt sinnvoll ist, musst du jetzt noch etwas über ihre korrekte Anwendung wissen.

Es ist natürlich völlig sinnlos, sich direkt nach dem Verlassen des Supermarktes die Maske vom Gesicht zu reißen und in die Jackentasche zu knüllen. So verteilt man unerwünschte Viren im Zweifel überall.

Experten empfehlen, nach dem Tragen die Maske erst zu Hause vorsichtig an den Gummibändern abzunehmen und mit der Außenseite nach unten auf ein ausgebreitetes Tuch (ich nehme Taschentücher) zu legen.

Anschließend reicht eine halbe Stunde bei 70 Grad im Backofen aus, um alle Keime abzutöten. Die Maske ist danach wieder einsatzbereit.

Der Stoff meiner Maske im unteren Bild ist ein Rest vom Einschulungskleid meiner Tochter, das ich vor zehn Jahren genäht habe. Er wird manchen bekannt vorkommen, denn auch hier, beim Stopfen eines blöden Risses in meiner Lieblingsjacke, habe ich ihn verwendet.

stoffmasken selber nähen – gar kein Problem und in einer stunde erledigt

Claudia Stieglmayr

Diese Dinge habe ich verwendet, um meine Nasen-Mund-Stoffmaske zu nähen:

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